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Bootstour ATLIN LAKE  2016

Fischen auf Lake Trout     

 

 

 

 

Ich bin jetzt im Ruhestand und somit wollten wir dieses Jahr eine längere Zeit in unserem kanadischen Domizil verweilen. Der Plan war die genauere Erkundung das Atlin Lake und dessen Umgebung. Wir buchten den ersten Condor Flug nach Whitehorse und trafen Ende Mai in Atlin ein. Mit dabei unsere zwei Jack Russel Terrier die schon zu Familienmitgliedern aufgestiegen sind. Schneebedeckte Bergspitzen begrüßten uns, aber das Wetter war schön und warm. Der Atlin Lake war diesen Winter erstmals gar nicht zugefroren. Normal treiben zu dieser Zeit noch Eisschollen im See. Die Klimaerwärmung ist auch hier vorhanden. Bei unserer Blockhütte angekommen, sahen wir gleich die Anzeichen von Bärenbesuchen.

Ein stark begangener Bärenpfad kam aus dem Dickicht. Wir haben nach zwei Seiten offene Wildnis aber so deutlich sahen wir die Spuren noch nie. Wir machten uns daran uns häuslich einzurichten, als gegen Abend ein zimtbrauner Schwarzbär auf der Bildfläche erschien. Wir brachten unsere zwei Hunde in die Hütte, denn alles wird generell von ihnen aufgemischt und kann es noch so groß und stark erscheinen. Der Bär hatte keine Scheu vor uns und spazierte drei Meter neben der Veranda an uns vorbei.

Dann kam sie mit ihrem zweijährigen schwarzen Jungen wieder, als wollte sie uns ihren Nachwuchs vorstellen und ästen neben der Hütte die frischen Löwenzahnblätter. Wir nannten sie Carefully und das Paar sollte uns noch öfters besuchen.

Die Pause war uns willkommen und so konnten wir gleich unsere Kameras testen.

Nachdem wieder alles aktiviert und seinen Platz gefunden hatte, fuhren wir die 180 km nach Whitehorse, um unser neues Boot, dass ich Anfang des Jahres bestellt hatte zu übernehmen. Während der Fahrt auf der Atlin-Road sahen wir drei Schwarzbären die neben der Straße sich das frische Gras schmecken ließen. Zu dieser Zeit kann man die meisten Tiere sehen. Alle haben Hunger nach dem Winter. Die Bootübernahme dauerte vier Tage und war mühsam. Bei meinem Ford Truck war die Anhängevorrichtung zu schwach und das Modul für die elektrischen Bremsen musste eingebaut werden. Die Gelegenheit zum Einkaufen muss man hier wahrnehmen. Die Mehrwertsteuer beträgt im Yukon nur 5% und durch das Angebot der Großmärkte ist alles billiger als in Atlin, das in British Columbia liegt. Dann die Testfahrt mit dem Boot am Schwatka Lake (Yukon River) um den richtigen Propeller zu finden. Dabei endeckten wir, dass die Eberspächer Bootsheizung nicht richtig funktioniert. Also wieder zurück in die Werkstätte.

Aber dann war doch alles geschafft und wir konnten mit dem Boot am Hänger nach Atlin fahren.

Anschließend wurde es für die erste Ausfahrt aufgetakelt und eingeräumt. Leinen, Fender, Generator, Solarmodul, Kleidung, Werkzeug, Geschirr, Nahrung, Fischerei, Foto- und Filmequipment, Schlafsäcke und das neue Dinghy musste auch noch auf dem Dach Platz finden. Das Boot wurde vollgetankt mit 120 Gallonen ( 450 Liter ) Premium Benzin . Weiters kam noch Sprit für die Espar Heizung, den zweiflammigen Kocher und meinen 25 PS Yamaha Hilfsmotor, der ein 2-takter ist hinzu. Der Wassertank, der auch den Warmwasserboiler speist wurde angefüllt. Auch ein Hilleberg Zelt war mit dabei, denn mittlerweile war auch mein Sohn mit einem Freund Max aus Kalifornien eingetroffen. Mein Boot hatte nun mit dem Hänger ein Gewicht von rund 8.400 Pounds ( 3.800 kg ) und wir tauften es RUN AWAY. Am Abend bekamen wir wieder Bärenbesuch. Es war ein ganz neuer Kollege. Auch die Jungen bei unserer Specht Familie der Gattung Northern Woodpecker waren geschlüpft.

Wir waren nun alle komplett und konnten unsere erste Tour mit RUN AWAY starten. Gott sei Dank hatte der See keinen Wellengang denn die Bootsslipanlage in Atlin ist sehr dem Wind ausgesetzt.

Es ging als Erstes zu den Second Narrows.

Jetzt im Juni hatten wir großes Anglerglück. Die Lake Trout ( bis 20 kg schwerer Seesaibling ) bevorzugt kaltes Wasser und so kommen sie zu diesem Zeitpunkt nahe an die klare Oberfläche. Ende Juli und August wird es schwieriger da sich die Wasserfläche erwärmt und durch die Gletscherflüsse viele Sedimente in den See fließen.

Wir nächtigten im Lake Inlet und genossen das Outdoorleben in der meschenleeren Wildnis. Schneeziegen zeigten sich am gengenüberliegenden Berghang . Auch hatten wir eine neue wichtige Errungenschaft mitgebracht. Einen Sauerteig Starter von daheim. In unserem neuen Dutch Ofen konnten wir jetzt immer unser gewohntes Sauerteigbrot am Lagerfeuer backen.

Bernd musste mit Max nach einigen Tagen wieder zurück an seine Arbeitsstätte in Kalifornien und wir waren weiter mit RUN AWAY wieder am Lake Atlin unterwegs.

Sehr gerne hatten wir unseren Liegeplatz in der Crazy-Bay. Es ist ein lieblicher Flecken Land, windgeschützt und bietet die Möglichkeit Wanderungen zu unternehmen.

Wir nannten die Bucht so, weil uns hier immer ein furchtloser, dominanter brauner Schwarzbär besucht hatte. Als ich einmal morgens das Boot verlassen wollte und ein Bein schon über der Bugreling hatte um ans Ufer zu springen, tönte ein warnendes lautes Schnauben aus dem knapp drei Meter entfernten dichten Busch. Ich brach mein Vorhaben ab und ging wieder zurück ins Cockpit. Da stand auch schon Gerlinde mit der Kamera im Anschlag. Ohne viel Federlesens kam Cracy zwischen den dichten Bäumen hervor und fraß die Fischabfälle die wir für die Weißkopfadler vorbereitet haben. Dann kam sie zur RUN AWAY und schaute uns aus fünf Meter Entfernung fragend an ob denn das alles sei. Anschließend mussten wir mit den Hunden pinkeln gehen, Cracy macht keine Anstalten zu gehen und schaute uns interessiert zu.

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