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ATLIN  2017

    

 

 

 

 

Wir waren dieses Jahr Mitte Mai, daher etwas früher in Whitehorse angekommen. Unsere Flugroute ging diesmal mit der Lufthansa zuerst von München nach Vancouver, anschließend mit der Air Canada nach Whitehorse. Unsere zwei Jack Russel Terrier Hunde waren natürlich auch dabei. Mit dem Mietauto trafen wir um 3 Uhr früh bei unserem Anwesen in Atlin ein. Todmüde sanken wir in unser Bett. Wir waren 27 Stunden unterwegs.

Um 8 Uhr schnupperte ich die frische Morgenluft und tat einige Schritte bis zum Ende unseres Parkplatzes um die Aussicht vom Rand der Böschung auf die schneebedeckten Berge und der kargen Landschaft zu genießen.

Der Frühling ließ hier noch auf sich warten. Das Eis des noch zugefrorenen Sees spiegelte sich in den ersten Sonnenstrahlen. Plötzlich hörte ich ein Knacken und Rascheln im Wald unter mir. Ein zimtfarbener Schwarzbär betrat die Lichtung. Wohlgenährt, ein bisschen zerrupft, so als wäre er vor kurzem aus dem Winterschlaf erwacht. Wir musterten uns und schauten uns tief in die Augen. Überraschung auf beiden Seiten. Ich dachte mir, hallo das ist aber ein Empfangskomitee und er wird sich vielleicht denken, dass es jetzt mit der Ruhe für ihn vorbei sein wird. Außer er ist einer unserer vielen Bärenbesucher vom vorigen Jahr, ein sogenannter Heimkehrer. Dann wird er in der Nähe unserer Hütte bleiben und unsere Anwesenheit tolerieren, denn wir lieben Bären und sich an den vielen Löwenzahnpflanzen laben, die auf unserem Grundstück wachsen. Wir haben auf der rechten und hinteren Seite unseres Anwesens offene Wildnis und da gibt es genug Platz für uns beide.

Auch unsere Spechte der Gattung Woodpecker vom vorigen Jahr waren wieder zu sehen. Eifrig waren sie mit der Reinigung ihrer Nisthöhle im Baum neben dem Outhouse beschäftigt.

Nach dem Frühstück erfolgte der erste Check was der Winter so alles an Schäden hinterließ. Aber es hielt sich alles in Grenzen.

Trotzdem wurde unsere Einkaufsliste für Whitehorse immer länger, denn wir wollten auch ein Gästezimmer mit zwei Doppelbetten bauen und elektrifizieren. Dazu brauchten wir jede Menge gehobeltes Holz, Holzofen mit Rauchrohre und Rauchfang, Matratzen, Elektromaterial, Werkzeug und so weiter.

Um uns besser häuslich einzurichten benötigten wir auch zu unserem Kühlschrank eine Kühltruhe, Griller, Staubsauger, einen kleinen Backofen und jede Menge Lebensmittel um nicht von dem kleinen Geschäft in Atlin abhängig zu sein. Somit verging das erste Monat mit den anstehenden Arbeiten. Auch bei unserer Blockhütte haben wir im Wohnraum einiges verändert, was uns das Leben einfacher machte.

Ein neues Eingangstor zur Terrasse musste her, so dass unsere Hunde unter Vorbehalt sicher verwahrt werden konnten. Für einen Bär der auf Raub aus ist, würde natürlich diese 80 cm hohe Hürde kein Hindernis darstellen. Aber es kamen auch viele andere Tiere bei uns vorbei. Heuer waren es ein Wolf, Luchs, Elch und ein Stachelschwein das hier sein Revier hatte. Für unsere Hunde eine potentielle Gefahr.

Mitte Juni holte ich mein Boot aus der Garage. Es mussten in Whitehorse noch einige Einbauten für die Bordelektronik erledigt werden. Ein Garmin Sonar bis 250 Meter Wassertiefe, das NMEA 2000 System für Motordaten und ein Batterie Monitor wurde installiert. Die neueste Lake View Navigationskarte habe ich jetzt auf dem Chartplotter und ein Solarmodul zusätzlich zum Generator habe ich auch gekauft. Die Lizenznummer vom Yukon-Territory ziert nun beiderseits den Bug. Meine RUN AWAY ist nun fertiggestylt und auch für längere Fahrten ausgerüstet. In Verbindung mit dem Aluminium Rumpf wo man fast überall landen kann habe ich nun ein perfektes Expeditionsboot. Im Bild auch ein schöner Schwarzbär der uns oftmals besuchte.

Wir machten unsere Wanderungen zu unseren bevorzugten Plätzen rund um Atlin und trafen dabei auch alte Bekannte vom Vorjahr. Unsere Grizzly Mutter hat ihre drei kleinen Bärchen hervorragend über den Winter gebracht. Sie sind richtig groß geworden.

Eine Woche später holten wir unseren Sohn mit Freundin Katja vom Flughafen Whitehorse ab. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich diese Strecke heuer schon gefahren war. Schon verrückt würden sich die Leute hierzulande denken, wenn man mit der Rückfahrt 400 km zum Einkaufen fahren muss. So ist halt der Norden von Kanada. Und da gibt es noch weit entlegenere Orte als Atlin. Dafür hat man die unberührte Natur und die unermesslichen Weiten. Bernd plante mit Katja die Erstbesteigung des Birch Mountain auf Teresa Island. Der Berg ist die höchste Erhebung auf einer Insel in einem Binnensee in der Welt. Derzeit bei den Wetterkapriolen kein leichtes Unterfangen. Aber dann passte die Wettervorhersage. Alles musste schnell ins Boot verfrachtet werden und wir starteten Richtung Teresa Island. Wir querten bei stürmischen Wetter den See um in den Torres Channel zu gelangen. Der Bug tauchte tief ein und das Wasser kam bis zur Windschutzscheibe. Aber dann war es geschafft und wir landeten am Abend bei ruhigem Wasser in einer malerischen Bucht. Vor uns war eine mit Weiden dichtbewachsene Lawinenhalde die sich bis zur Baumgrenze hinauf zog. Das war die Aufstiegsroute. Der Aufenthalt am 2.059 Meter hohen Berg war mit drei Tagen anberaumt. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück war es soweit. Die Funkgeräte wurden eingeschaltet und die Rucksäcke mit Zelt, Kocher, Steigeisen, usw. waren gepackt und geschultert. Auch eine 4K Drohne war mit dabei. Mit der Machete in Hand verabschiedeten sich die zwei. Gerlinde und ich waren das Bodenpersonal. Am Abend kam die erlösende Meldung, dass die Baumgrenze erreicht wurde und man dabei war das Zelt aufzubauen und Schnee zu schmelzen. Wir machten uns nächsten Tag auf den Weg um die Zeit mit Fischen zu verbringen und tuckerten die Uferlinie auf beiden Seiten langsam ab. Wahrscheinlich merkten die Fische wie nervös wir waren, denn es biss absolut nichts an. Nachmittags um 2 Uhr die Meldung – Gipfel erreicht. Und das besondere Glück, kein Wind da oben. Somit konnten Sie auch die Drohne steigen lassen. Nächsten Tag um 4 Uhr nachmittags kamen Sie zerschunden bei unserem Camp an. Katjas Nervenkostüm war leicht beschädigt, da es da oben sehr viele Grizzly Spuren und Losungen gab. Die Tiere fühlen sich in dem Dickicht natürlich sehr wohl und haben nicht weit auf die Bergwiesen wo das saftige Gras und Moos zu finden ist.

 

 

 

Erlebnisbericht und Website:

BIRCH MOUNTAIN – Durch die Wildnis Kanadas / BERGWELTEN

 

http://www.explore-the-wild.at

Wir waren noch ein paar Tage mit dem Boot unterwegs, aber das Wetter wurde immer schlechter. Viel Regen und Schnee in den Bergen. Also zurück zur Hütte. Wir mussten auch das überschüssige Gepäck loswerden. Als wir mittags bei unserem zu Hause ankamen, bemerkte Gerlinde gleich, dass unser Vogelhäuschen, dass normal von einem Baum hing leer am Boden lag und der frische Löwenzahn am Waldrand neben dem Outhouse dezimiert war. Die Befestigungsschrauben waren alle abgerissen. Diese Brachialgewalt bringt nur ein Bär zustande. Alarmstufe eins für meine Frau als Tierfotograf. Das Stativ wurde aufgebaut und das lange Teleobjektiv montiert. Die GoPro am Baum montiert und die Fernschaltung mit dem Handy getestet. Man darf nichts dem Zufall überlassen. Die Zeit verstrich. Am späten Nachmittag war es dann soweit. Eine zimtfarbener sogenannter cinnamon Schwarzbär kam lautlos aus dem Wald. Um gleich den Bann zu brechen und uns bemerkbar zu machen, gab es gleich die Ansprache von uns wie „ ja, was bis Du den für ein schöner Bär und sicher ein ganz Braver.“ Nachdem uns das Tier beäugt hatte, begann es ganz gemütlich den Löwenzahn neben unserer Hütte zu fressen, aber um immer wieder innezuhalten uns zu mustern. Plötzlich drehte sie sich abrupt um und ging wieder schnellen Schrittes in den Wald. Die Enttäuschung bei uns war groß. Aber dann die große Überraschung. Sie erschien wieder auf der Bildfläche. Aber diesmal mit zwei kleinen Bärchen aus dem heurigen Jahr. Sie wirkten dermaßen klein und hilflos, einfach zuckersüß. Die nächsten zwei Stunden war sie ganz relaxt in unserer Nähe. Wir gingen unserer Arbeit nach und sahen in ihr keine unmittelbare Gefahr. Sie schien uns gegenüber dermaßen vertraut und vielleicht war sie wirklich eine Heimkehrerin vom vorigen Jahr. Wir nannten sie Magic.

Daß Boot wurde neu gepackt und wir stachen in See. Das Wetter hat sich gebessert und wir nahmen die große Strecke zum letzten Drittel des südlichen See Ende in einer Fahrt. Wir kannten hier einige gute Plätze zum Fischen und schon hatten wir Anglerglück.

Der See ist noch relativ kalt an der Oberfläche und somit stehen auch die größeren Exemplare nicht tief.

Die Crazy-Bucht war für die nächsten Tage unser zu Hause. Hier finden wir alles was wir brauchen. Sandige Uferregion, Schutz vor den Fallwinden die über den Llewellyn Gletscher hereinbrechen und in kürzester Zeit einen hohen Wellengang verursachen. Es gibt genug Feuerholz. Weißkopfseeadler haben hier ihr zu Hause. Viele Wasservögel besuchen die Bucht. Es gibt immer was zu sehen. Bernd filetierte die Fische und Katja und Gerlinde meisterten die Outdoorküche. Das geräumige Hilleberg Zelt für Katja und Bernd wurde neben einem klaren Bächlein aufgestellt und ein elektrischer Bärenzaun gab Schutz vor nächtlichen Störenfrieden.

Nächsten Tag wanderten wir in ein ausgetrocknetes Flusstal das zum Llewellyn Gletscher führt. Hier hat es durch die Klimaerwärmung im Jahr 2011 ein großes Naturphänomen gegeben. Auf Jahrhunderte hinweg entwässerte der Llewellyn Gletscher immer auf zwei Wasserwege in den Atlin Lake. Eisblöcke wurden bis in den See gespült. Die zwei Eisseen, die der Ursprung der zwei verschiedenen Gletscherflüsse sind, waren durch ein Eisfeld getrennt. Im Zuge der Erwärmung schmolz das Eis und wurde unterspült, so dass die Eisbarriere brach und sich der zwanzig Meter höher gelegene Eissee sich in den unteren ergoss. Eine sieben Meter hohe Flutwelle wälzte sich Richtung Atlin Lake und riss einen ganzen Wald mit. Jetzt gibt es nur mehr einen Gletscherfluss und der stellt den Ursprung des Yukon Rivers dar.

Als wir wieder retour kamen und unsere Bucht einsehen konnten war gerade ein Schwarzbär dabei unser Boot in Augenschein zu nehmen. Er ging vor dem Bug hin und her als würde er sagen das passt aber gar nicht hierher. Als er uns kommen sah verdrückte er sich dezent in die äußerste Ecke der Bucht und schaute uns zu. Natürlich gab es anschließend Fisch zum Abendessen. Die Filets brutzelten in der Pfanne und der Bär witterte verheißungsvoll in unsere Richtung. Prompt nahm er wieder Kurs auf uns. Langsamen Schrittes näherte er sich. Zwischendurch ging er als Verlegenheitsgeste kurz ins Gebüsch um gleich wieder zu erscheinen. Bei ca. 10 m Abstand blieb er stehen und schaute uns fragend an. Ich gab meinem Herz einen Stoß, nahm die Fischreste mit den Innereien und platzierte diese auf einen angeschwemmten Baum abseits von uns. Es dauerte nicht lange und der Bär hatte auch sein Festmahl.

Wir fuhren anschließend noch bis zum Ende des Sees.

Mit dem Beiboot erkundeten wir die versumpften Kanäle am Fuße vom Mount Adams, dessen gewaltige Berg Kulisse bis über die Wasserscheide zum Pazifik reicht. Wir sahen Elche und viele Biber die hier in dieser Wasserwildnis ihre perfekte Lebensgrundlage haben.

Auf der Rückfahrt gelangten wir in unbekanntes Gebiet. Wir navigierten das Boot durch eine Reihe von Inseln ( es gibt ja insgesamt um die 300 im Atlin Lake) und Untiefen und nächtigten in einer uns unbekannten Bucht. Am Morgen hörten wir ein eigenartiges Krächzen. Zwei Kingfisher Pärchen holten sich aus dem naheliegenden Bach ihr Frühstück. Dieser seltene farbenprächtige Vogel ist vergleichbar mit unserem Eisvogel, nur etwas größer und ein begehrtes Fotomotiv für jeden Fotografen. Die Vögel waren so mit ihrer Fischjagd beschäftigt, dass sie uns komplett ignorierten. So gelangen Gerlinde einzigartige Aufnahmen.

Es war wieder Zeit die Heimreise anzutreten und als wir mit dem Boot am Hänger bei unserer Hütte eintrafen sahen wir gleich die viele Bärenlosung. Magic konnte sich offenbar nicht von uns trennen. Sie hatte aber nichts angestellt. Alles war beim Alten. Wir begannen das Boot auszuräumen. Alles musste wieder gereinigt, getrocknet und seinen angestammten Platz in der Garage finden. Nächsten Tag war es noch schön und so verbrachten wir die Zeit mit Wäsche waschen. Am späten Nachmittag besuchte uns unsere Bärin Magic. Sie kam mit ihren zwei Kleinen gleich ohne Umschweife zur Hütte, fraß neben uns ein paar Löwenzahnblätter. Der Abstand betrug nur mehr drei Meter. Dann geleitete sie ihre Jungen unter unsere Wäsche die auf Leinen hing und ging ihres Weges. Die kleinen Bärchen schauten uns hilflos an. Aber wahrscheinlich waren sie es gewohnt das Mama Bär öfters alleine ausging. Nach einer Stunde hörten wir das Krachen und Knacken der Äste im Wald. Sie kam zurück. Die Kleinen standen schon erwartungsfreudig aufrecht auf Ihren Hinterpranten und die Wiedersehensfreude war groß. Wir waren sehr gerührt über dieses Vertrauen von diesem großen Tier, uns ihre Jungen zu überlassen. Das ist sicher die höchste Form der Zuneigung die ein Wildtier uns Menschen entgegenbringen kann.

Bernd machte noch das RIB-Schlauchboot fit und startete mit Katja für einige Tage eine solo Tour am See. Mit dem geringen Tiefgang konnte er in Buchten und Inlets landen, die für mein Boot nicht erreichbar sind. Aber auch die schönsten Tage gehen einmal zu Ende und wir mussten die zwei wieder für den Heimflug zum Flughafen nach Whitehorse bringen.

Gerlinde und ich wollten aber nicht zurück nach Atlin sondern eine Autotour machen. Unser nächstes Ziel war Haines in Alaska. Das ist ein liebliches, überschaubares Küstenstädtchen am Pazifik. Laut Berichten konnte man hier die Küstenbraunbären beim Lachsfang beobachten. Der Grenzübertritt gestaltete sich ohne Probleme und wir konnten in der letzten Abendsonne die Aussicht auf den Pazifik genießen. In voller Erwartung auf die Erlebnisse des darauffolgenden Tages gingen wir schlafen. Nach dem Frühstück wurden die Kameras scharf gemacht und wir machten uns auf zum 12 km entfernten Chilkat River. Schon am Weg dorthin sahen wir viele Anzeichen von Bären. Am Fluss selbst gab es einige Fischer die den Lachsen nachstellten. Bei der Lachszählstelle im oberen Bereich der Straße zum Chilkat See sahen wir unsere ersten zwei Bären. Geschickt angelten sie zwischen den Rechenstäben die die ganze Breite des Flusses einnahmen, die Lachse auf die Plattform. Der Fischguide im Sessel auf dieser Betonbrücke nahm keine Notiz von den Bären. Mit stoischer Ruhe schaute er in den Monitor. Insgesamt waren bis jetzt 36.400 Lachse durch die Zählstelle Richtung See gezogen um zu laichen. Wir machten die Runde zum See und wieder retour. Ehrenamtliche Bear Guides standen auf der Straße und beobachteten die Tiere. Wir beobachteten einen großen Bärenmann der vom Fluss heraufkam und die Straße überqueren wollte. Sofort wurde von diesen Aufsichtspersonen die Straße gesperrt, das Tier konnte ohne Stress diese überqueren. Wir dachten jetzt wird er gleich in den Wald verschwinden, mitnichten. Gemütlich trottete er die nächste Hausauffahrt hinauf und kurz vor dem Parkplatz schwenkte er in den Wald ab. In unseren Breiten wäre das kaum vorstellbar einen großen Küstenbraunbären mit ca. 350 Kilo vor der Haustüre zu haben. Es ist schon zu bewundern wie die Leute hier die Touristen, Fischer, Fotografen und natürlich die Bären unter einem Hut bringen, ohne dass es Konfrontationen gibt.

Unsere Fahrt ging weiter zum Kluane Lake im Yukon. Ein 70 km langer See in einer wilden Berggegend. Die einzigen Ortschaften hier sind Destruction Bay mit 45 Einwohnern und Burwash Landing mit 76 Einwohnern. Wir blieben dort zwei Tage. Weiter ging die Fahrt nach Tok in Alaska, den Top oft the World Highway, wo wir nach Eagle am Yukon River gelegen abbogen. Diese 96 km lange, einsame Schotterstraße hatte es in sich. Steile Bergfahrten mit starkem Gefälle, viele tiefe Schluchten, wildromantische Wasserläufe. Hier kann man verloren gehen. Eagle selbst ist eine kleine Ortschaft, die noch immer von der Katastrophe im Jahr 2009 beeinträchtigt ist, wo der Yukon River während des Eisbruch im Frühjahr die Ortschaft überschwemmte. Es waren damals über 100 Tote zu beklagen. Der Spendenaufruf für den Ort ist heute noch aufrecht.

Unser nächstes Ziel war Dawson City. Mit der Autofähre ging es kostenlos über den Yukon River. Es war sehr heiß, als wir die Stadt erreichten. Anschließend besichtigten wir die Stadt mit den historischen Altbauten aus der Goldgräberzeit. Da unsere Hunde leider nicht ein Lokal durften, selbst nicht in den Gastgarten, waren wir durch die Hitze gezwungen die Stadt am selben Tag wieder zu verlassen.

Wir fuhren noch 170 Kilometer Richtung Süden, als wir dann an einem klaren, abgeschiedenen Fluss unser Camp aufschlugen. Wir genossen die Einsamkeit und waren froh dem Wirbel der Stadt entkommen zu sein. Um 10 Uhr abends hörten wir die Wölfe heulen. Nächsten Tag am Morgen genossen wir unser Frühstück in der Moose-Creek-Lodge. Einer urigen Blockhütte wo Deutsche Auswanderer eine Gastwirtschaft betreiben. Am Abend traf wir wieder in Atlin ein. Wir kamen auf denselben Gedanken, daß es hier nach wie vor am schönsten ist.

Die Tage vergingen und der Herbst zog ins Land. Es wurde Zeit in die Berge zu fahren. Hier ist die Farbenpracht am schönsten. Außerdem ziehen die Bären jetzt dorthin, weil die Heidelbeeren dort als erstes reif werden. Wir unternehmen ausgedehnte Wanderungen. In einem für uns noch unbekannten Gebiet trafen wir auf die seltenen Marmots (amerikanischen Murmeltiere) Durch ihr lautes Pfeifen haben sie sich natürlich selbst verraten und wir konnten ein neugieriges Pärchen ausspähen, wo Gerlinde zu guten Fotos kam.

Aber auch diese Zeit hat irgendwann ein Ende und wir mussten an unsere Rückreise nach Österreich denken. Eineinhalb Wochen verbrachte ich damit die Boote einzuwintern und alles wieder fit zu machen für die nächste Saison 2018. Wir freuten uns schon auf zu Hause, auf die Aufarbeitung der Fotos und Filme, auf die schönen Wintertage wo wir wieder Schi fahren konnten. Aber nach der Zeit in Kanada ist auch vor der Zeit in Kanada. Und so gilt es zu planen um wieder neue Gebiete und Eindrücke zu erleben. Abenteuer ist unser Lebenselixier.

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