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hofmaier

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Atlin

1991 - Wir fuhren auf den Cassiar Highway nach Norden. Es war mehr eine Road, ein System aus Forststraßen zur damaligen Zeit.

700 Km keine Ortschaft, keine Tankstelle. Ein Abenteuer. Nach meinen Flussreisen in Alaska, der kanadischen Arktis und in Ecuador, war ich mit meiner Familie unterwegs. Mit dabei war meine Frau Gerlinde und mein Sohn Bernd mit seinen zweieinhalb Jährchen. Wir haben uns in Seattle einen gebrauchten Chevrolet Kombi Baujahr 72 um 500 Dollar gekauft und wollten durch Kanada nach Alaska. Bei der Tankstelle in Dease Lake stöberte ich den Prospekten. Eines prangte in farbenprächtigen Lettern. `ATLIN – The Switzerland of the North `.Mein nächstes Reiseziel war gefunden.

Als Europäer musste man die Schweiz des Nordens sehen.Das Gebiet hier im oberen Zipfel von British Columbia ist sehr farbenprächtig.

Zwischen hohen schneebedeckten Bergen eingebettet, gibt es viele große Seen und der größte davon soll der Atlin Lake sein. Verstaubt von der 90 km langen Schotterstraße abzweigend vom Alaska Highway waren wir einen Tag später in Atlin gelandet. Was wir sahen war einzigartig.

Pferde und Hunde liefen frei herum. Überall historische Bauten aus der Goldgräberzeit. Im Hintergrund des Sees waren die schneebedeckten Berge der Coast Mountains zu erkennen und gegenüber ragte Theresia Island 2060 Meter in die Höhe. Der höchste Gipfel auf einer Insel in einem Süßwassersee auf der Welt. 146 Km lang und bis zu 400m tief ist der Atlin Lake mit seinen vielen Inseln. Die Einwohnerzahl ist mit 350 überschaubar und trotzdem ist die Infrastruktur wie bei uns in einer Bezirksstadt gegeben. Es gibt ein Government wie bei uns eine Bezirkshauptmannschaft, wo man alle Behördenwege erledigen und Auto anmelden kann.

Drei Polizisten, Bankomat, Krankenstation, Zahnarzt, Internet, ein Eisenwaren und Lebensmittelgeschäft und natürlich eine Bar.

Das Klientel dort ist bunt gemischt. Abenteurer, Rancher, Künstler, Miner und fallweise ein paar Touristen die sich hierher verirren wie wir.In dieser Bar erfahren wir auch von einem Miner, dass eine Goldmine in der Nähe geschlossen wird und er Atlin denRücken kehrt weil seine nächste Arbeitsstelle weit entfernt liegt. Er bietet uns seine Blockhütte zum Kauf an undsagt wir könnten ruhig einmal drüber und darin schlafen. Er lebt sowieso direkt bei der Mine in einem Container. Da wir schon ein wenig von den Strapazen gezeichnet waren nahmen wir das Angebot an. In der Blockhütte ließ ich alles noch einmal revue passieren. Brauch ich das überhaupt? - Sicher, die Ortschaft ist das Tor zur Wildnis. Aber jetzt ist es doch noch zu früh. - Doch der See ist ein Hammer. Seeforellen bis 20 Kg. Am Ende der Lewellyn Gletscher. Dann immer das Problem mit dem großen Fluggepäck. - Aber die viele Arbeit, die da auf mich zu kommt. - Man muss doch ein bisschen Pioniergeist haben. Kurz gesagt ich habe es getan und mir diese Blockhütte gekauft. - Punkt -

Die nächsten Jahre waren mit viel Arbeit verbunden. Mit Zimmerer und Installateur wurde umgebaut. 52 Meter habe ich nach Wasser bohren lassen bis wir fündig wurden. Der Strom wurde eingeleitet. Zwei Garagen dazugebaut.

Ein Rib- Motorschlauchboot für den See angeschafft und die Raftingausrüstung erneuert.

1994 war ich wieder bereit für das Abenteuer Wildnis.